Spezifikation BNE Bildungsdienstleistungen

Das Qualitätsmanagement nach Gütesiegelverbund Weiterbildung für Bildungsdienstleistungen trägt dazu bei, „die Qualität der Bildung/Weiterbildung systematisch zu sichern und weiterzuentwickeln“. Die Spezifikation Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) knüpft an das Qualitätsmanagement-Modell für Bildungsdienstleistungen an und nimmt eine Akzentuierung im Hinblick auf die Erfordernisse einer nachhaltigen gesellschaftlichen Entwicklung vor. Im Status-quo-Bericht “Bildung für nachhaltige Entwicklung” des Landes NRW (2019) wird die Zertifizierung des Gütesiegelverbundes (S. 13) dargestellt.

Für wen ist eine BNE-Zertifizierung geeignet?

Ein Zertifikat mit BNE-Spezifikation dürfte nicht nur für Einrichtungen/Organisationen von Interesse sein, die sich ausschließlich als BNE-Einrichtungen verstehen, wie z.B. einige aus dem Bereich der klassischen Umweltpädagogik oder des Globalen Lernens u.a., sondern auch für Einrichtungen die bildungsnahe Dienstleistungen anbieten. Gemeint sind hier größere Einrichtungen/Organisationen, die als Teileinrichtung eine Weiterbildungseinrichtung umfassen, oder Einrichtungen/Organisationen, die im kulturellen oder sozialen Bereich Dienstleistungen mit einem Bildungs- bzw. Qualifizierungsanteil anbieten, z.B. Einrichtungen/Organisationen der außerschulischen Bildung wie Bibliotheken oder Museen, der Kinder- und Jugendhilfe oder der Jugendberufshilfe., die im Gesamtkontext ihrer Arbeit die Ausrichtung auf eine nachhaltige Entwicklung akzentuieren und dies auch nach außen in der Öffentlichkeit dokumentieren wollen.

Was macht das Bildungsverständnis von BNE aus?

Bildung spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der von den Vereinten Nationen verabschiedeten Agenda 2030 mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung – den Sustainable Development Goals (SDGs). Die gesellschaftliche Transformation soll den Bedürfnissen heutiger und zukünftiger Generationen gerecht werden, wobei die Beachtung und Berücksichtigung globaler Wirkungszusammenhänge und Perspektiven im Hinblick auf zentrale gesellschaftliche Herausforderungen (z. B. Klima, Ressourcen, Energie, Erhalt der Ökosysteme) unabdingbar ist.
BNE zielt darauf ab, Risiken einer nicht nachhaltigen Entwicklung und alltäglich wahrnehmbare globale Bedrohungen zu analysieren und gemeinsam mit anderen gesellschaftlichen Akteur*innen verantwortbare und nachhaltige Zukunftsoptionen für unterschiedliche Bereiche zu entwickeln,

Im Bildungsverständnis geht es um die Stärkung der Kompetenzen von Menschen und um die Verbindung von Wissen und Fertigkeiten, sozialen und personalen Kompetenzen, also um eine ganzheitliche Bildung. Es geht darum, vorausschauendes und systemisches Denken zu ermöglichen, interdisziplinäres Wissen zu integrieren, eigene Wertvorstellungen und Lebensstile zu reflektieren und die Entscheidungsfähigkeit bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen zu stärken.

BNE ist ein ganzheitliches und umfassendes Bildungskonzept, das die Zusammenhänge zwischen ökologischem, ökonomischem und sozialem (politischem und kulturellem) Handeln aufzeigt und nachhaltige Entwicklung in allen Lebensbereichen und auf unterschiedlichen Handlungsebenen (individuell, lokal, überregional und global) fördern will. Dabei gilt es, exemplarisches Lernen in größere Zusammenhänge einzubetten und Möglichkeiten für verantwortliches Handeln aufzuzeigen.

Welche Anforderungen ergeben sich für Einrichtungen und Dienstleister der Bildung, die ergänzend ein BNE-Zertifikat anstreben?

Für Einrichtungen/Organisationen der Bildung, die sich in ihrer Bildungsarbeit, im Rahmen ihrer Dienstleistungen und in ihrer Organisation auf den Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung begeben, muss sich das Qualitätsmanagement auch auf BNE und eine deutlich nachvollziehbare Berücksichtigung der Dimensionen kologisch, sozial, ökonomisch), Kriterien und Handlungsfelder einer nachhaltigen Entwicklung beziehen und

  • sich in den Bildungsangeboten/Dienstleistungen und in der Praxis der Bildungsarbeit widerspiegeln,
  • im Selbstverständnis und in den programmatischen/konzeptionellen Aussagen dokumentiert sind,
  • in der handlungsleitenden Ausrichtung für die Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien in der eigenen Organisation erkennbar sein,
  • eine BNE-bezogene Qualifizierung und Fortbildung des relevanten hauptberuflichen Personals der Einrichtung gewährleisten,
  • in der Evaluation der Bildungsarbeit, der Organisation sowie im Berichtswesen Auskunft über den erreichten Stand geben.

Wie erfolgt die BNE-Zertifizierung?

Die Spezifikation BNE knüpft an das Qualitätsmanagement-Modell Bildungsdienstleistungen des Gütesiegelverbund Weiterbildung an. Einrichtungen/Organisationen müssen im Rahmen der Zertifizierung darlegen und nachweisen, wie sie die BNE-bezogenen Standards/Qualitätskriterien in den Qualitätsbereichen “Bildung – das Bildungsangebot, Personal und Professionalisierung, Teilnehmende – Teilnehmendenschutz und Organisation – Verantwortung und Entwicklung“ umsetzen und erfüllen. Die Zertifizierung muss mit einem lfd. Verfahren kombiniert werden.

Was bedeutet BNE-Zertifizierung?

Der Gütesiegelverbund Weiterbildung wurde vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen zur BNE-Zertifizierungsstelle NRW ernannt. Damit wird das gemeinsame Ziel, die BNE-Zertifizierung von Weiterbildungseinrichtungen voranzutreiben, gestärkt.

 

 

Einrichtungen/Organisationen der Bildung, die eine BNE-Zertifizierung durch den Gütesiegelverbund Weiterbildung erhalten, bekommen zusätzlich das BNE-Siegel des Landes und dürfen das Logo  “Zertifizierte Einrichtung – Bildung für nachhaltige Entwicklung – bne.nrw” tragen.

 

Bildungsdienstleistungen Spezifikation BNE

Bildungsdienstleistungen BNE-Spezifikation
Stand: 10/2023

 

Zertifikatsübergabe BNE auf der Mitgliederversammlung 2020

Fortbildungen

QM-Fortbildungen

Kostenfrei und Online
Offener Qualitätszirkel für QMB`s
09.12.2024